Die Fotografie von Supernovae hat gleich zwei interessante Aspekte: da ist zum einen natürlich die eigentliche Sternexplosion – das Zerbersten eines Sterns am Ende seiner Existenzzeit – ein endliches Moment im ansonsten unendlich und unveränderlich scheinenden Weltall. Die Fotografie hat aber noch einen zweiten, interessanten Aspekt. Oft gelangen hierdurch – oft kleine, schwache, weil weit entfernte Galaxien in den Fokus der Betrachtung. Galaxien, die man ansonsten kaum aufgesucht oder gar lange fotografiert hätte. Galaxien, die sich dann aber als interessant, ästhetisch oder auch nur ungewöhnlich erweisen. Die Supernova „AT2024pxl“ gehört sicherlich in dieses Feld.
Ihre Host-Galaxie NGC 6384 ist eine mit 10,4 mag Größenklassen recht helle Spirale mit zentraler Balkenstrukur im Sternbild Schlangenträger – nahe am Himmelsäquator gelegen. Sie liegt in einer Entfernung von 80 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und hat einen unserer Milchstraße ebenfalls sehr ähnlichen Durchmesser von etwa 150.000 Lichtjahre. Die zahlreichen Spiralarme von NGC 6384, ihr zentraler Balken und die vergleichbare Größe machen sie unserer heimatlichen Milchstraße sehr ähnlich. Ganz so dürfte es also aussehen, wenn ein ferner Betrachter aus 80 Millionen Lichtjahren Distanz auf unsere Heimatgalaxie blickt.
In NGC6384 wurde am 23. Juli 2024 vom Überwachungsprogramm ATLAS eine Supernova entdeckt. Diese ist vom Typ Ia (thermonuklear explodierender weißer Zwergstern) und mit rund 15,5 mag Größenklassen deutlich erkennbar mitten in den Spiralarmen ihrer Heimatgalaxie angesiedelt. das Foto entstand am großen ACF-Teleskop der Sternwarte Huchenfeld und wurde mit der Faint-Objekt-Kamera 60 Minuten lang belichtet.
Views: 65