Der Nebelkomplex IC 405, auch Flaming-Star-Nebula genannt, ist ein Gemisch aus blauen Reflexionsnebeln und selbst-leuchtenden, roten H-alpha-Nebelgebieten im Sternbild Fuhrmann (Auriga). Der Komplex hat eine Winkelausdehnung von knapp einem halben Grad (Vollmonddurchmesser) und ist rund 1.400 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt. Diese Nebelstrukturen wurden wurden am 21. März 1892 vom Astronomen Johann Martin Schäberle entdeckt. Schäberle wurde übrigens am 10. Januar 1853 im nahe bei Pforzheim liegenden Öschelbronn geboren.
Anregender Stern des Nebelkomplexes ist AE Aurigae, ein 1.270 Lichtjahre von uns entfernter, enorme 25.000 Grad heißer Stern der Spektralklasse O9. Er ist fast zehnmal so groß und über zwanzigmal so schwer wie unsere Sonne. Als veränderlicher Stern vom Typ „Orion-Variabler“ ist er ein typischer Vertreter von Sternen, die unregelmäßige und deutliche Schwankungen ihrer Leuchtkraft aufweisen und typischerweise mit diffusen Nebeln in Verbindung stehen. Bei AE Aurigae schwankt die scheinbare Helligkeit zeitlich irregulär zwischen 5,78 mag und 6,08 mag.
Das an der Sternwarte Huchenfeld mit dem 0,25-Meter-Schmidtastrographen SN 10 gewonnene Bild der Region zeigt als hellsten Stern links der Bildmitte AE-Aurigae, der mit seinem blau-weißen-Licht zahlreiche Staubschwaden beleuchtet. Zudem regt seine energiereiche Röntgen- und UV-Strahlung weitere Wasserstoffwolken des Nebelkomplexes dazu an, im roten Licht der Wasserstofflinie zu leuchten. Das vorliegende Bild von IC 405 wurde 60 Minuten lang mit dem „Large Objekt Imaging System“ am Astrographen belichtet und zeigt viele Details dieser farbfrohen Himmelsregion.