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Ein Spaziergang zu drei hellen Sternhaufen im Fuhrmann

Mit Messier 36, Messier 37 und Messier 38 kann das spätherbstliche Sternbild Fuhrmann mit gleich drei offenen Sternhaufen aufwarten, die es sogar in die berühmte Messierliste heller Himmelsobjekte geschafft haben. Alle drei bieten schon im kleinen Teleskop oder größeren Astro-Fernglas einen schönen Anblick. Sie können relativ leicht aufgefunden werden, indem man die Milchstraße im rechten Bereich des markanten Fuhrmann-Fünfecks von unten nach oben absucht. Das Sternbild steht mitten vor der hier beginnenden Wintermilchstraße. In diesem sternenreichen Band, das die Scheibe unserer Heimatgalaxie markiert, sind viele interessante Objekte wie Sternhaufen und Gas-Nebel zu finden – zu ihnen gehören auch M36, M37 und M38. Allerdings geht hier unser Blick bereits weg vom Zentrum der Galaxie durch ihre schwächeren Außenarme. Daher ist die Wintermilchstraße (durch die Sternbilder Kassiopeia, Perseus, Fuhrmann, Zwillinge, Orion gehend) wesentlich leuchtschwächer als der imposante Sommerabschnitt im Bereich Schwan, Adler, Schütze, Skorpion – und dann am Südhimmel mit dem Kreuz des Südens und im Zentaur.

Alle drei Sternhaufen sind etwa gleichweit von der Erde entfernt (M36: 4.100 Lichtjahre, M37: 4.200 Lichtjahre und M38: 4400 Lichtjahre), nicht allzu sternreich und weisen Gesamthelligkeiten nahe der Sichtbarkeit mit dem bloßen Auge auf (M36: 6,0 mag, M37: 5,6 mag und M38: 6,4 mag Größenklassen). Alle drei zeigen eine Mischung aus jungen, blau leuchtenden Sternen und älteren, orange-rot leuchtenden. In der Anzahl ihrer Sterne und der Ausdehnung unterscheiden sich die drei dann aber doch recht deutlich.

M36 zeigt sich im Teleskop als Wölkchen aus ein paar Dutzend Sternen, fotografisch könnte er bis zu 200 Sterne umfassen. Seine Winkelausdehnung von 10 Bogenminuten berechnet sich mit Blick auf die gemessene Entfernung zu wahren 14 Lichtjahren. Das entspricht nur dem dreifachen der Entfernung unsere Sonne zum nächsten Stern Alpha Centauri. Mit einem Alter von nur 25 Millionen Jahren ist er bei weitem jünger als seine beiden Nachbarn.

M37 ist der vielleicht eindrucksvollste Vertreter seiner Gattung in diesem Trio. Im Teleskop kann der nebelige Fleck in rund 150 Einzelsterne bis 12,5 mag Größenklassen aufgelöst werden – dazu ist allerdings schon ein Amateurteleskop von 150 mm Öffnung notwendig. Seine Winkelausdehnung von 15 Bogenminuten berechnet sich mit Blick auf die gemessene Entfernung zu wahren 20 Lichtjahren. Mit fotografisch bis zu 2.000 Mitgliedssternen zeigt sich M37 recht dicht gedrängt, daher auch sein schöner Anblick im Teleskop. M 37 ist – wie auch M 38 – rund 300 Millionen Jahre alt.

M38 erscheint – etwas kleiner, sternärmer und lichtschwächer – im Amateurfernrohr eher als nebliger Fleck. Im 15-cm-Teleskop sind etwa 100 Einzelsterne sichtbar, die sehr locker verteilt sind. Von allen drei Sternhaufen ist M 38 der unauffälligste Vertreter. Er ist in Wirklichkeit aber der größte Sternhaufen im direkten Vergleich: Seine Winkelausdehnung von 15 Bogenminuten berechnet sich mit Blick auf die gemessene Entfernung zu wahren 25 Lichtjahren.

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