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Ein vielleicht letzter Blick auf Saturn nach der Opposition 2024

Zum Zeitpunkt der Aufnahmen lag die Saturnopposition vom 8. September 2024 schon über 4 Monate zurück. Inzwischen steht der ferne Ringplanet nach Ende der Abenddämmerung tief über dem südwestlichen Horizont – und damit in der unruhigen, wabernden Luft, die aus den darunter liegenden Häusern entweicht. Der klare Freitagabend wurde trotzdem genutzt, um den Planeten noch einmal abzulichten, bevor er in Sonnennähe im Tageslicht verschwindet. Gerade einmal 11 Grad weiter als die hell daneben stehende Venus von der Sonne entfernt, gin g hier der Blick mit über 1,5 Milliarden Kilometern (10,16 A.E.) unvergleichlich tiefer in das Sonnensystem hinaus. So ist auch verständlich, dass die Riesenplanet Saturn mit seinem hellen Ringsystem, trotzdem nur eine Gesamthelligkeit von +1,1 mag Größenklassen aufwies. Im Vergleich dazu war Venus mit -4,6 mag Größenklassen also für das Auge 190 mal heller.

Mit einem scheinbaren Durchmesser von nur 16,3 Bogensekunden war Saturn gegenüber 19,9 Bogensekunden zur Oppositionszeit bereist etwas kleiner geworden. Der Kippwinkel von Planet (und Ringsystem) hat von 5,5,° im September auf jetzt nur noch 3,86 Grad weiter abgenommen, sodass die Kantenstellung des Rings von der Erde aus immer näher rückt. Die Kantenstellung wird Saturn am 23. März 2025 erreichen, sein Ringsystem wird dann für gut einem Monat für uns weitgehend unsichtbar. Da Saturn dann aber in Konjunktion zur Erde und somit für uns am Taghimmel steht, wird dieses seltene Phänomen nicht sichtbar sein.

Im Rahmen der Beobachtung am 10. Januar 2025 gelangen einige Reihenbelichtungen, in denen die Luft in Richtung Saturn überraschend ruhig und stabil war. Das Bild zeigt das nochmals schmaler gewordene Ringsystem sowie die schwachen Wolkenstreifen der Atmosphäre. Vor allem die beiden dunklen Äquatorialbänder treten durch das nun noch schwache Ringsystem nun stärker in Erscheinung.