Der Cocoon-Nebel (deutsch Kokon-Nebel) mit der offiziellen Katalogbezeichnung IC 5146 ist ein kompakter Gasnebel mit dem eingebetteten offenen Sternhaufen Collinder 470. Sein von uns aus gesehen scheinbarer Durchmesser beträgt 10 Bogenminuten – ungefähr ein Drittel der Vollmondscheibe. Der Nebel ist in Wirklichkeit 3.262 Lichtjahre von der Erde entfernt – seine wahre Ausdehnung beträgt somit beträchtliche 10 Lichtjahre. IC 5146 liegt – auf dem Foto gut erkennbar – am Ende einer langen, schmalen Molekülwolke mit der Bezeichnung „Barnard 168“ und ist damit Teil eines ausgedehnten, interstellaren Staubkomplexes. Wie alle Dunkelwolken gibt es auch hier Sternentstehungsgebiete – wie eben IC 5146, die durch die abgestrahlte Energie der jungen, heißen Sterne im roten Licht des ionisierten Wasserstoffs leuchten, aber auch reflektierende, blau-erscheinende Regionen aufweisen.
Die zunächst im Innern der Staubwolke begonnene Sternentstehung führte vor einigen hunderttausend Jahren zum Entstehen des jungen offenen Sternhaufens Collinder 470 mit einer Gesamthelligkeit von 7,2 mag Größenklassen. Der hellste Stern im Gasnebel- und Haufenzentrum (Katalognummer BD +46° 3474, 10 mag hell) sowie die ihn umgebenden Sterne ionisieren seitdem das Gas des Nebels und sorgen damit wie bereits angesprochen für sein rotes Leuchten. Sie blasen mit ihrem Strahlungsdruck zudem eine „Höhle“ in den Staub und das Gas der Molekülwolke und haben uns so einen Blick ins Innere der Geburtsstätte geschaffen.
Das hier vorliegenden Bild wurde 60 Minuten lang mit dem 0,25m-Schmidt-Astrografen der Sternwarte Huchenfeld belichtet.
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