Mit einem kurzfristigen Aufklaren am Samstag ergab sich die Gelegenheit, drei der vier großen, hellen Planeten am aktuellen Abendhimmel zu beobachten. Venus stand dabei schon tiefer am Süd-West-Himmel, aber mit beachtlichen 47,17° östlicher Elongation fast im maximal möglichen Sonnenabstand von 47,3°. In dieser Stellung zu Erde und Sonne, die damit nahezu einen 90° Winkel bilden, sehen wir seitlich auf die Venus, die sich uns daher in Halbphase zeigt. Rechts, Richtung Westen, die von de Sonne beleuchtete Halbkugel – links Richtung Osten, die Nachtseite der Venus.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme betrug diese Halbphase exakt 50,71%. Trotz ihrer relativen Nähe zur Erde von 0,68 AE (gut 100 Millionen Kilometer) zeigt die dichte Wolkendecke im Visuellen keine Detailstrukturen. Erschwert wurde die Aufnahme zudem durch ein sehr schlechtes Seeing, da die Venus von der Sternwarte aus Richtung Westen über bebautem Gelände steht und daher in einer von der thermischen Abstrahlung der Häuser wabernden Luft. Das beigefügte Bild entstand durch Überlagerung der nur 30 (!) schärfsten Bilder aus einer Reihe von 3.000 Hochgeschwindigkeitsaufnahmen von je 1 Millisekunde Belichtungszeit.